Anfang der 80er kreiste eine Cassette in der Band, in der ich damals spielte und jeder wollte sofort eine Kopie. Zu hören war 40er Jahre Swing in neuem Gewand. Der weiche Sound, den ein Bläsersatz erzeugt, der nur mit Saxophonen arbeitet. Und dann eine Gitarre, die neue Maßstäbe gesetzt hat. Die Band: Roomful Of Blues. Der Gitarrist: Duke Robbillard. Ich glaube ich habe nie eine Cassette so oft geflickt wie diese. Jahre später schafften es dann endlich die Neuauflagen von „The First Album“ und „ Let‘s Have A Party“ in mein Regal. Natürlich Vinyl. Sowas in Deutschland auf die Beine zu stellen ging nicht. Gleich vier Saxophonisten die amtlich R&B drauf hatten, ein Traum.
Im Herbst 2004 traf ich bei einem Gig mit meiner Band Christoph Sinnen, Saxophonist, Gitarrist, Arrangeur. Ein suchender Geist. Wir kamen ins reden und ich konnte ihn zu mir nach Hause locken, ihm die alten Roomful Scheiben vorspielen. Die Nacht war schnell rum, der teure Scotch für den Geburtstag meiner Schwester hat die Nacht nicht überstanden. Das Universum hat bestimmt, das in Deutschland Roomful of Blues zelebriert wird. Nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer weitertragen.